In Requena hergestellter Cava

Wer behauptet der Cava ist reine Katalanensache?

Die Weinherstellung in der Gegend Requena ist zunehmend auf katalanischen Weine ausgerichtet, welche innerhalb der Provinz Valencias ihren eigenen charakteristischen Geschmack annehmen

Spanischer Wein – der Protagonist der großen Feierlichkeiten, seien es Weihnachtsessen oder Hochzeitsbanketts – ist nicht nur Besitz einiger weniger. Dem Cava haben wir den katalanischen Stempel aufgedrückt, dabei hat sich seine Herstellung auf der ganzen spanischen Halbinsel ausgebreitet und diversifiziert. So kommt es, dass Requena zum Pioneer der Standortverlagerung der Herstellung des Schaumweins geworden ist, mit einer Bestimmtheit, welche die Landschaft verändern könnte.

Die Anzahl der Chardonnay Weinfelder nimmt exponentiell zu. Es handelt sich um eine grüne Traubenart von überdurchschnittlicher Qualität, aus der für gewöhnlich Weißwein gewonnen wird. Obwohl es auch Schaumweine mit der Herkunftsbezeichnung D.O. Valencia gibt, wird praktisch ihre Gesamtheit, auf Grund der rechtlichen Rahmenbedingungen und der Investitionen, welche diese mit sich bringen, dem Gebiet Requenas zugeordnet. Dort mehren sich Kauf und Verkauf von Weingütern und Weinkellereien.

Der Asociación de Elaboradores de Cava de Requena (Verband der Verarbeiter des Cavas aus Requena), welcher sich aus acht Winzereien (Coviñas, Chozas Carrascal, Dominio de la Vega, Hispano+Suizas, Pago de Tharsys, Torre Oria, Unión Vinícola del Este y Vegalfaro) zusammensetzt, feierte erst vor Kurzem sein fünfjähriges Bestehen. Im vergangenen Juli organisierte er ein Event unter dem Motto ‘Requena es cava’ (‘Requena ist Cava’), mit dem Ziel die Unternehmen, welche hinter dieser Art Wein stecken, bekannt zu machen. Dennoch reicht die Tätigkeit des Verbands weit darüber hinaus und zielt darauf ab das Konzept des valencianischen Cavas zu stärken.

Das Ergebnis sind einige spezielle Produkte mit einem charakteristischen Geschmack, von welchen außerdem Sondereditionen mit neu designten Etiketten und Flaschen vermarktet werden. Sie haben bereits zahlreiche Preise auf Wettbewerben in aller Welt gewonnen. Besonders heben sich die Weinkellereien Dominio de la Vega, Pago de Tarsys, Torre Oria und Castell del Sorells hervor, deren Produkte schon mehrmals zum besten Cava Spaniens gekrönt wurden.

Die Weinbautradition dieses valencianischen Gebiets ist unumstritten, wie die Ausgrabungen am Fundort Solana de las Pilillas mit Objekten aus dem vierten und fünften Jahrhundert v. Chr. unter Beweis stellen. Ihr goldenes Zeitalter hatte sie zweifellos gegen Ende des neunzehnten, Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts, als ein paar wenige einflussreiche Familien luxuriöse Paläste und Weinkeller erbauten. Im Laufe der Zeit ließ der Umsatz aus dem Verkauf von Wein nach und die Winzereien investierten in die Schöpfung eigener exportfähiger Marken aus einer Region, die für guten Wein zu gutem Preis bekannt ist.

Región del Cava

Die Valencianer sind nicht die einzigen, welche es wagen die Katalanen, was die Herstellung des Cavas betrifft, herauszufordern. Es existiert sogar eine spanische Herkunftsbezeichnung für Schaumweine, die nach der traditionellen Methode hergestellt wurden, genannt Región del Cava. Diese besteht aus ungefähr 159 Gemeinde der Provinzen Barcelona, Tarragona, La Rioja, Lérida, Gerona, Álava, Zaragoza, Navarra, Badajoz und Valencia.

Nach aktuellen Zahlen des Consejo Reguladors handelt es sich beim Cava um den meist exportierten Schaumwein. Mit einem Export von 131 Millionen Flaschen stellt er sogar den Champagner in den Schatten.